Moderner Lebensstil = Körperschändung
Viele hegen bereits schlechte Stimmung gegen den Alltagsstress und Zeitmangel, doch Körperschändung klingt im ersten Moment zu extrem. Warum das aber leider die Realität ist und was du dagegen tun kannst, erfährst du jetzt.
Ein durchschnittlicher Wochentag:
0,1 – 1,5 h
6 – 9 h
0,1 – 1,5 h
1 – 2 h
1 – 2 h
Heutzutage hat mentale Arbeit an den meisten Stellen die Körperliche abgelöst. Im Schnitt sitzen wir mehr als 9 Stunden täglich. Gerade auf der Arbeit, Autofahren beim Essen oder Fernsehen. Weitere 7-8 Stunden schlafen wir und die restliche Zeit verbringen wir stehend/gehend.
Unser moderner Lebensstil ist vor allem eines: darauf angelegt möglichst produktiv zu sein. In einer Kultur, die daran arbeitet großen wirtschaftlichen Erfolg zu haben, sind auch die Menschen darauf aus, erfolgreich zu sein. Dieser Erfolg definiert sich über Karriere, Familie oder mehr Geld.
Daran ist erst mal nichts falsch, allerdings ist dieser sogenannte ,,moderne“ Lebensstil für unseren Körper alles andere als modern, sondern vor allem eines: schädlich.
Sitzend
- Beim Essen
- Beim Fernsehen
- Beim Autofahren
- Beim Arbeiten
- etc.
Insgesamt > 9.5 h pro Tag
Gehend/Stehend
- Beim Einkauf
- Beim Spazieren
- Zuhause
- Beim Kochen
- etc.
Insgesamt ca. 6.5 h
Liegend
- Beim Mittagsschlaf
- Power-Nap
- Ausruhen
- Schlaf
Insgesamt ca. 8 h pro Tag
Wo fängt Körperschändung an?
Man könnte denken, das Ganze sei halb so wild, immerhin ist seit Jahren bekannt, dass Sitzen schädlich ist und wir uns zu wenig bewegen. Das ist allerdings viel zu ungenau und maßlos untertrieben.
In der Realität geht es bereits im Kindesalter los, wo wir im Kindergarten geschult werden ruhiger zu werden. Auch zu Hause gibt es mehr Regeln als Freiheiten. Am Esstisch und Sofa wird man ans Sitzen herangetastet.
In der Grundschule geht es dann richtig los, wo wir über mehrere Stunden am Tag zum Stillsitzen gezwungen werden. Eine große und kleine Pause sind alles an Bewegungsfreiheit. Sportunterricht gibt es ungefär 2-3 Mal die Woche und lernt Sportarten, statt Bewegung. Sportarten erfüllen keine gesundheitliche Absicht. Sport ist eine riesige Branche in der Kinder geschult werden sollen. Viele Kinder verlieren aufgrund von Leistungsanforderungen und Ausgrenzung die Freude an Bewegung.
In späteren Schulklassen und auch Uni oder Ausbildung geht es so weiter. Natürliches Bewegen hat die meisten lange verlassen. Eltern leben gleichzeitig einen Lebensstil dieser Art vor, wodurch sich Kinder schwieriger in eine gesunde Richtung entwickeln können.
Die Digitalisierung sorgt dafür, dass wir mehr und mehr Zeit online verbringen, wo unser Körper natürlich nicht nötig ist. Die Möglichkeiten, die Transportmittel bieten, ständiger Zeitdruck und eine symptomorientierte Gesundheitsbranche treiben das Ganze auf die Spitze.
So werden wir von klein auf geschult, uns mehr mit den Dingen in der Welt zu beschäftigen, aber immer weniger mit dem, was in uns und mit unserem Körper passiert. Daher fällt es Menschen schwer, auf ihren Körper zu hören und ihn vernünftig zu bewegen.
Warum läuft das ganze System trotzdem so gut und wir sitzen nicht alle nur krank Zuhause?
Zum einen ist unser Körper ziemlich widerstandsfähig und passt sich, an seine Lebensumstände an. Ob das für ihn auf Dauer schädlich ist, kann er dabei nicht bewerten. Auf der anderen Seite haben wir eine gewaltige Gesundheitsbrache, die davon profitiert, denn Krankenhäuser, Arztpraxen und die Pharmaindustrie verdienen nur an kranken Menschen.
Daher sind diese Bereiche auch weit entwickelt. Es schafft Arbeit und bringt Geld. Menschen kann oft kurzfristig geholfen werden, es gibt keine Hilfe zur Selbsthilfe.
Die Gefahr der Adaptation
Unser Körper ist ein sehr leistungsfähiges Mittel. Nur so konnten wir die letzten 200.000 Jahre überleben. Wir sind fähig uns anzupassen, um verschiedene Lebenslagen zu überstehen.
Wie schön das auch ist, so ist Anpassung nur so lange gut, wie sie in eine förderliche Richtung weist. Sich mehr an Nikotin zu gewöhnen mag für die Lunge ein Überlebensprozess sein, spielt uns aber entgegen, da wir noch mehr zu uns führen können.
Das gleiche passiert bei Rückenschmerzen und anderen Gelenkbeschwerden. Der Körper versucht sich an den Lebensstil anzupassen, aber die Prozesse dabei sind nicht förderlich für uns.
Der Körper arbeitet ökonomisch und versucht alle nicht gebrauchten Funktionen zu reduzieren. Solange nur sitzen, stehen und gehen nötig sind, schaltet der Er andere Fähigkeiten nach und nach ab.
Sitzen ist eines der besten Beispiele. Wir runden unseren Rücken und legen unsere Arme ab. Dadurch spart der Körper Energie. Dummerweise ist das nicht unser Ziel, denn das senkt unsere Stoffwechselaktivität. An die Positionierung passen sich Schulter, Hüfte und Wirbelsäule an, denn sie ,,wollen“ diese Haltung optimieren. Dafür schwächen Hüftbeuger, Rückenstrecker, Gesäßmuskel, Schultergürtel ab und verkürzen. Dadurch sabotieren wir unsere eigene Körperhaltung und Funktionen.
Daraus resultieren zwei Probleme:
- Sobald andere Bewegungen gefordert sind, ist der Körper nicht darauf ausgelegt, neigt zu Verletzungen und arbeitet ineffizienter
- Körperliche Strukturen sind von Natur aus auf bestimmte Bewegungen angewiesen, die fehlen
Relativ lange mag es gut gehen das zu missachten, allerdings kann der Körper nicht ewig kompensieren. Deshalb leiden im mittleren und höheren Alter ,,plötzlich“ viele an Beschwerden. Eigentlich vorhersehbar.
Überlege: Würde man einen Löwen den ganzen Tag in einem Raum halten, wo er nur stehen, gehen und liegen kann. Würde dieser Löwe gesund sein, stabile Knochen und Gelenke haben? Würde er lange Leben?
Die Antwort ist offensichtlich nein und nein. Das Gegenteil wäre der Fall. Vermutlich hätte der Löwe sogar Rückenschmerzen! Wollte er dann eine Gazelle jagen, würde er kläglich scheitern.
So geht es auch dem Menschen.
Viele Menschen bemerken ihre Einschränkungen lange nicht, bis sie Sport treiben und sich nicht richtig Bewegen können, leistungsschwach sind oder Schmerzen haben.
Was sind die Folgen
Warum schadet das System unserem Körper so sehr?
Was den Alltag ausmacht:
- Mobilitätsproblem: z.B. Mangel an natürlichen Bewegungen
- Fehlhaltungen: z.B. durch ständiges Einnehmen einer schlechten Körperhaltung
- Bewegungstechnik: z.B. durch falsche Bewegungsmuster, wie häufigem sitzen werden
- Schlechte Fitness: z.B. durch wenig Bewegung insgesamt
Wie sich das äußert:
- Verspannungen
- Fehlhaltungen
- Eingeklemmten Nerven
- Bandscheibenvorfälle
- Arthrose
Was du merkst:
- Schmerzen (Rücken, Knie, Schulter, Hüfte, andere Gelenke)
- Bewegungseinschränkungen
- Leistungsschwäche
Konkrete Beispiele sind:
- Kinder und jugendliche leiden immer früher an Fehlhaltungen, die sie ins Erwachsenenalter mitnehmen
- Sitzen ist eine Position, die das Hocken nachamt, aber stattdessen viele Nachteile für uns hat
- Falsche Bewegungsausführungen verursachen Schäden an Gelenken
- Viele Muskeln werden kaum genutzt und sind zu schwach z.B. Po, Rumpf und Rücken
- Durch Mangel an natürlichen Bewegungen schwächen Muskulatur, Kochen und Knorpel ab
Mehr zu den Ursachen von Rückenschmerzen, Knieschmerzen, Hüftbeschwerden, Schulterschmerzen.
Leider ist dieser Prozess wenigen klar. Es wird zu wenig offen darüber kommuniziert. Der Weg zu den Beschwerden wird lange vorher gelegt, doch am Tag des Schmerzes spürbar. So können wir über Wochen, Monate oder gar Jahre Beschwerden produzieren, die erst an Tag X zum tragen kommen.
Dadurch nehmen Volkskrankheiten stetig zu. Über 80% der Menschen leiden jährlich an Rückenschmerzen und über 55% jährlich an anderen Gelenkbeschwerden. Mit Herzerkrankungen, Diabetis und Stoffwechselproblemen sieht es nicht anders aus. Die Folgen eines derartigen Lebens zeigen sich bei jedem früher oder später.
Sport ist Mord ?
Warum müssen wir überhaupt Sport treiben? Kein Lebewesen außer der Mensch gibt sich absichtlich Belastungen wie Laufen gehen, Gewichte heben oder Spielsportarten hin. Das liegt daran, dass kein anderes Lebewesen es nötig hat, Sport zu treiben. Ihr Alltag gibt ihnen, die nötigen Bewegungen, die sie brauchen.
Für Kinder wird Sport als Fach in einer Schule mit anderen Fächern gleichgesetzt. Das suggeriert, dass man Sport ebenso nicht mögen kann, wie man Mathe nicht mag. Ein falscher Ansatz, denn Bewegung ist jedem Körper vorbestimmt. Sport wird dort als Wissenschaft eingeordnet, nicht als ein Mittel zur Förderung und Erhalt der Gesundheit.
Tatsache ist, dass 1 bis 2 Stunden Sport am Tag nicht den 14 anderen Stunden des Tages entgegenwirken können. Vor allem, weil Sport nicht spezifisch auf gesundheitliche Probleme eingeht. Sportarten wurden nicht gesundheitsorientiert erfunden. Die Ursprünge von Sportarten waren meist kriegerischer, kompetetiver oder unterhaltender Natur.
Bestes Beispiel dafür ist die Leichtathletik, welche in Greichendland zur Duellierung und Unterhaltung diehnte. Die Disziplinen basieren deshalb auf Kampf und sind Leistungsorientiert.
Sportarten bringen daher ein verhältnismäßig hohes Verletzungsrisiko mit. Vor allem für einen unvorbereiteten Körper. Zudem deckt kaum eine Sportart die nötigen Bewegungen ab, die uns im Alltag fehlen.
Merke
Sportarten sind Erfindungen der Menschheit und wurden uns nicht in die Wiege gelegt. Bewegung dagegen schon!
Zwischen Sport und Bewegung liegt ein gewaltiger Unterschied. Ein gesunder Körper beherrscht und lernt Bewegungen, nicht Sportarten.
Wie sollte unser Alltag aussehen
Über 200.000 Jahre konnte die Menschliche Gattung als Jäger und Sammler überleben. Seit ca. 10.000 Jahren so gesellschaftlich und dominant, dass wir uns kontinuierlich fortpflanzen können. Und seit gerade einmal wenigen hundert Jahren bzw. Jahrzehnten sind wir einem ,,modernen“ Lebensstil ausgesetzt.
Unsere Körper sind heute noch auf dem gleichen Stand wie vor über 200.000 Jahren.
Aus zwei Gründen:
1. Biologische Evolution dauert deutlich länger (hunderttausende Jahre)
2. Evolution findet dadurch statt, dass schlechter Angepasste sich weniger fortpflanzen, das hat beim Menschen körperlich keine Relevant mehr
Besonders extreme Veränderungen wie z.B. das Auto, Computer, Bürojobs und die Digitalisierung sind auf der Zeitachse ganz neu. Unser Körper kann nicht so schnell hinterherkommen, selbst wenn er wollte.
,,Wir sind für das Umfeld, dass wir uns selbst geschaffen haben nicht gemacht. Paradox.“
Der menschliche Körper besitzt nicht umsonst seine Muskulatur und Gelenkstruktur. Wir sind dafür geschaffen, uns häufig und vor allem vielseitig zu Bewegen. Beobachten wir nur einmal Kleinkinder, erkennen wir, dass diese sich gerne hinhocken, nicht sitzen. Auch als Erwachsener sind wir dafür geschaffen. An indigenen Völkern und vielen Asiatischen Kulturen wird das deutlich. Aber wir haben die Bewegung über die Jahre verlernt, weil wir aufgehört haben sie, zu machen.
Es gibt noch weitere Beispiele an Bewegungen, die wichtig sind, um die Gelenke und andere Strukturen zu pflegen.
Eine einfache Lösung
Der einzige Weg körperliche Beschwerden loszuwerden und dauerhaft zu vermeiden ist den betroffenen Bereichen,
die Bewegungen zu geben, die sie benötigen und so gezielt
- Verspannungen lösen
- Fehlhaltungen beheben
- Mobilität wiederherstellen
- Krankheitsbilder beseitigen
- Körpergefühl und Wohlbefinden verbessern
- Schmerzfrei werden
Was ist dein Preis
Den Körper nicht gemäß zu nutzen kann auf gewisse Zeit unbemerkt bleiben, aber es ist ein Risiko das du auf Dauer eingehst.
Der Gesundheit wird oft erst wirklich Aufmerksamkeit gegeben, wenn sie mal nicht zufriedenstellend ist. Immer dann erkennt man Ihren Wert.
Dann soll eine schnelle Lösung her und das Herstellen des alten Zustandes wird zur Priorität. Bei Beschwerden sollte dir klar sein, dass Therapien von außen dir nicht langfristig helfen können. Du kannst und musst selbst aktiv werden.
Zeit und Geld, das dabei durch Medikamente, Arztbesuche und Therapien vergeudet wird, sind kostbar und vermeidbar.
Mit dem gleichen Verhalten wie bisher andere Ergebnisse zu erhoffen ist Wahnsinn.
Deshalb mach dich jetzt Beschwerdefrei!