Warum du deinen Rücken nicht stärken musst und keinen Sport gegen Rückenschmerzen brauchst
Was bedeutet Sport oder Training?
Zu trainieren heißt in erster Linie die Leistungsfähigkeit des eigenen Körpers zu steigern. In welchem Bereich dies stattfindet, ist nicht definiert. In den meisten Fällen geht es um Sportarten, die trainiert werden. Trainieren ist ein klarer Unterschied zum üben. Nur wenn ich etwas bereits ausreichend geübt habe, kann ich es im Anschluss trainieren.
Daher ist Training meistens mit einem sportlichen Ziel verbunden, dessen Disziplin man beherrscht. Dazu gehört es, seine Leistung beim Laufen, im Kraftsport oder beim Fußballspielen zu verbessern.
Training bestimmter sportlicher Disziplinen hat also keinen direkten Bezug dazu, Rückenschmerzen oder andere Beschwerden loszuwerden.
Warum sollte Training helfen?
Das Argument, warum Sport uns helfen sollte Rückenschmerzen loszuwerden, ist, dass wir mehr Bewegung und Aktivität brauchen. Für jemanden, der zu wenig Bewegung hatte, klingt es logisch. Das ist allerdings zu oberflächlich begründet.
Warum hilft es wirklich?
Warum Sport dann wirklich hilft liegt daran, dass bei unspezifischen Rückenschmerzen meist der Bewegungsumfang in der Wirbelsäule weniger genutzt wird, als erforderlich ist. In diesem Fall bietet Sport in vielen Formen zumindest mehr Bewegung als vorher und wirkt so positiv.
Hintergrund des Sports
Der Fehler ist nicht zwischen Sport und Bewegung zu unterscheiden. Dein Körper ist ausgelegt für Bewegungen, nicht für Sportarten. Der Sinn einer Sportart liegt nicht im gesundheitsorientierten Bereich. Sport ist deshalb viel zu unspezifisch. Deutlich wird das daran, wieso hauptsächlich Sportarten gibt.
- Ziel des Wettkampfes
- Ziel der Unterhaltung
- Ziel kulturellen Ausdrucks
Daher zeigt sich, dass Sport ein oft missverstandener Begriff ist. Mit einer Sportart spezifische Beschwerden zu beheben ist deshalb schwierig. Sport kann an vielen Stellen positiv wirken, wenn es der Richtige ist.
Darum brauchst du keinen Sport gegen Rückenschmerzen
- Ob der Sport Bewegungen bietet, die bei Rückenschmerzen helfen, hängt von der Sportart ab
- Die Ursachen der Probleme bleiben oft bestehen
- Sportliche Disziplinen müssen erst erlernt/geübt werden, bevor Training stattfinden kann
- Techniken und körperliche Grundlagen müssen stimmen, sonst kann Sport kontraproduktiv wirken
- Bei starken Beschwerden und Einschränkungen birgt Sport ein größeres Risiko für Verletzungen
- Alltagssportarten wie Laufen oder Radfahren setzen nicht an den Ursachen von Rückenschmerzen an
Je nachdem, welchen Sport man wählt, ist dieser mehr oder weniger hilfreich. Und das, weil er mehr oder weniger nützliche, natürliche Bewegungen bietet.
Sportler sind nicht selten selber von Rückenschmerzen betroffen, aufgrund einseitiger Belastungen ohne ausgleichender Bewegungen.
In richtiger Reihenfolge sollten Rückenschmerzen zuerst behoben werden. Dann kann man einer Sportart ohne Risiken nachgehen.
Beispiel Joggen
Am Beispiel Joggen veranschaulicht sich das Ganze sehr gut. Joggen zu gehen ist eine beliebte Methode von Nicht-Sportlern Rückenschmerzen loszuwerden, wenn sie den Rat erhalten, Sport zu treiben.
Joggen mag ein wenig Vorteile bieten, aber oft klagen Anfänger schnell von ,,anderen Rückenschmerzen“ oder Knieprobleme. Auch einfache Bewegungen wie Laufen müssen korrekt ausgeführt werden. Das Joggen hat zudem nur wenig bedeutsame Bewegungsbeteiligung des Rückens.
Für Leute mit starken Einschränkungen ist das Betreiben von Sportarten risikobehafteter, da sie mit einer schlechten körperlichen Grundlage starten, obwohl hohe technische und körperliche Voraussetzungen verlangt werden.
Wichtig
Die ,,Nachteile“ von Sport ergeben sich nur bei schlechten Bewegungsausführungen und einen unvorbereiteten Körper. Sonst stellen Sportarten eine positive Erweiterung des Bewegungsportfolios und Möglichkeit zur Leistungssteigerung dar. Wenn du einen Sport bereits beherrscht und er dir keine Beschwerden bereitet, behalte in bloß bei.
Außerdem gibt es risikoarme Sportarten, die aber auch mit passender Technik und als Ergänzung ausgeführt werden können z.B.:
- Schwimmen
- Kraftsport
- Ergometergeräte
- Wandern
- Laufen
Insgesamt soll nur klar werden, dass Sport allein aus Sichtweise der Beschwerden nicht die Lösung ist und es vor allem passendere Maßnahmen gibt.
Rücken stärken bei Rückenschmerzen?
Viele Trainer vermitteln bei Rückenschmerzen mehr Kräftigung der Rumpfmuskulatur, also Bauch und unterer Rücken. Für Betroffene entsteht ein falsches Bild, dass ein schwacher Rücken oder Bauch für die Schmerzen verantwortlich sei.
Tatsächlich spielt die Kraft im Rumpf in manchen Fällen wirklich eine Rolle, doch hängt sie immer mit anderen Ursachen zusammen. Man bedenke, ein Muskel ist nur zu schwach, wenn sein Gegenspieler zu stark oder ,,,verkürzt“ ist. Oder zu schwach für die Anforderungen, die wir an ihn stellen.
Kräftigung kann bei Muskulären Disbalancen, einem Ungleichgewicht zwischen Muskel und Gegenspieler eine Maßnahme sein. Ebenfalls, wenn du beispielsweise als Maurer arbeitest und regelmäßig schwer hebst und trägst, kann Kraft eine Rolle einnehmen.
Aber in der Regel der Fälle hängen Beschwerden nicht mit einer zu schwachen Muskulatur zusammen. Nur weil ein Muskel nicht besonders kräftig ist, verursacht er noch lange keine Schmerzen.
Auch bei Disbalancen ist meist die verspanntere Muskulatur das Problem. Das Trainieren dieser kann sogar zusätzlich die Anspannungen erhöhen, solange kein Ausgleich stattfindet.
Den Rücken zu stärken behebt selten das Problem. Weder löst es die Ursache, noch Schmerzauslöser wie Blockaden oder Verspannungen. Zur Ergänzung oder Prävention, ergibt es Sinn den Rücken zu stärken.
Richtig ansetzen bei Rückenschmerzen
Wenn du Rückenschmerzen oder auch andere Gelenkbeschwerden schnell und langfristig loswerden willst, gilt es die Ursachen anzugehen. Bei Beschwerden, denen keine direkte Ursache wie ein Sturz oder Unfall vorausgeht, liegen die Ursachen meist in einem Mangel natürlicher, mobilisierender Bewegungen. Ebenso sind einseitige und schlecht ausgeführte Haltungen ein Faktor, Stichwort Sitzen. Unsere Wirbelsäule und Muskulatur ist aber darauf angewiesen, natürlich genutzt zu werden. Ohne die notwendigen Bewegungen entstehen langfristig Schmerzauslöser:
- Verspannungen
- Blockaden
- Eingeklemmte Nerven
- Bandscheibenvorfälle
- Entzündungn
- und weitere…
Diese gilt es loszuwerden und auf lange Sicht nicht wieder auftreten zu lassen. Das geht nur, indem wir Bewegungen nutzen, die derartige Schmerzauslöser beseitigen. Wir hätten gar nicht erst Beschwerden, wenn wir unserem Rücken regelmäßig geben würden, wofür er geschaffen ist.
Ein richtiger Ansatz bei Rückenschmerzen zeigt sich demnach daran, dass er vor allem auch präventiv eingesetzt werden kann. Dies ist beispielsweise bei Schmerzmitteln, Wärmetherapien oder Massagen nicht der Fall.
Wie die notwendigen Maßnahmen aussehen und was du tun kannst, um sofort schmerzfrei zu werden, erfährst du hier:
Fazit
Ausübung eines Sports verfolgt in der Regel das Ziel, die Leistung zu verbessern. So auch ein Kräftigungstraining der Rücken und Rumpfmuskulatur. Gleichzeitig geht Sport mit Bewegungen einher auf die Untrainierte nicht vorbereitet sind.
Dennoch kann Sport bereits positive Auswirkungen haben. Kräftigungsübungen können bei Disbalancen und körperlichen Beanspruchungen helfen. Allerdings sind die Bewegungen vieler Sportarten und Übungen zu weit entfernt von den denen, die der Rücken braucht.
In der Realität haben aber etliche Menschen regelmäßig Rückenschmerzen und brauchen eine bessere Lösung als sich eine sportliche Betätigung auszusuchen, die Nichteinmal an den Ursachen ansetzt. Der allgemeine Rat, lediglich mehr Sport zu machen oder den Rücken zu kräftigen muss ersetzt werden.