Arthrose Mythen
Was macht eine Arthrose aus?
Um das Thema Arthrose schwirren viele Mythen, die als Wissen in Therapien verpackt werden, aber praktisch nicht haltbar sind. Diese beginnen bereits an der Stelle der Definition selbst und münden in Falschaussagen.
Wenn du wissen willst, woher Arthrose kommt, dann sind es folgende Fragen die beantwortet werden müssen:
Was führt dazu das Knorpel seine Struktur reduziert?
Was verursacht die Entzündungen im Gelenk?
Was löst die Schmerzen aus?
Allein eine Ursache für Arthrose ist nicht festgelegt, doch fest steht, dass Fehlbelastungen, Belastungsmangel und die Ernährung eine Rolle spielen. Aufgrund von Fehlbelastung und Belastungs- bzw. Bewegungsmangel sind Knie und Hüfte besonders oft betroffen. Beide Gelenke werden kaum angemessen eingesetzt und sind gleichzeitig auch im Alltag Belastungen ausgesetzt.
Knie und Hüfte werden selten in vollem Umfang belastet. Oft ist die Bewegungsfähigkeit stark eingeschränkt. Dadurch können bei Belastung Fehlbelastungen auftreten. Hohe Verspannungen in der Bein und Hüftmuskulatur führt zudem zu verstärkten Druck im Gelenk. Zusätzlich bieten Knie und Hüfte als größte Gelenke auch besonders viel Knorpel der bewegt werden muss. Sonst ist dieser eben „angreifbarer“.
Welche Arthrose Mythen gibt es?
Arthrose und Belastung?
Damals gab es zwei einfache Antworten: Eine von Ihnen war Überlastung.
Heute gilt dies nur noch im Leistungssport oder Verletzungen. Für die meisten Arthrosen heißt Überbelastung eher Fehlbelastungen oder Belastungsmangel.
Warum?
Der Knorpel ernährt sich durch Druckbe- und Entlastung. Belastung an sich ist daher etwas Gutes. Nur durch diese kann der Knorpel langfristig erhalten bleiben. Zudem wird Überbelastung subjektiviert, obwohl dies nicht korrekt ist. Belastung ist für eine biologische Struktur messbar und bewertbar. Zwar mag man sich subjektiv überlasten, doch das würde nicht am Knorpel spürbar werden. Bei gewöhnlichem Alltagsverhalten ist eine Überlastung des Knorpels ohnehin unwahrscheinlich.
Arthrose und Alter?
Alterungsprozesse haben einen Einfluss auf jedes Gewebe, doch Knorpelzellen besitzen eine höhere Lebenszeit, als wir sie überhaupt erreichen. Alter und Schaden hängt nicht so einfach zusammen. Sind allerdings negative Bedingungen wie ständiger Stress, ungünstige Belastungen oder eine schlechte Ernährung über eine lange Lebensspanne hin gegeben, kommen diese eines Tages zum Tragen. Ein höheres Alter erhöht so das Risiko für Arthrosen ebenso wie für andere Krankheiten.
Arthrose und Schaden?
Arthrose wird oft als Schaden des Knorpels klassifiziert. Diese Vereinfachung ist nur bedingt korrekt. Sicher, bei einer Arthrose zeigt sich im bildgebenden Verfahren eine Veränderung der Knorpelstruktur. Die Reduktion und mangelnde Regeneration von Knorpelzellen ist allerdings eine Problematik, die sich auch im umliegenden Gewebe zeigt. Die meisten Arthosen sind daher keine Schäden, sondern eine Krankheit des gesamten Gelenkstoffwechsels.
Arthrose und Entzündung?
Mit der Arthrose kommt die Entzündung, so meint man. Doch was macht eine Entzündung überhaupt und warum wollen wir sie immer loswerden?
Eine Entzündungsreaktion ist eine notwendige Schutzreaktion des Körpers. Bei dieser werden Botenstoffe ausgeschüttet, die diverse Zelltypen zur Krankheitsbekämpfung regulieren. Ohne die Entzündung gäbe es also keinen Heilungsprozess. Und das, obwohl die Entzündungsreaktion bekanntlich Schmerzen kann. Entzündungen zu unterdrücken, kann kurzfristig die Schmerzen lindern, langfristig aber nicht die Ursache beeinflussen.
Arthrose und Schmerz?
Das eine Arthrose Schmerzen verursacht ist weit verbreitet, aber nur teilweise korrekt. Der Knorpel selbst besitzt weder Blut- noch Nervenbahnen. Daher können Schmerzen nicht direkt vom Knorpel ausgehen. Ein Gelenkschmerz wird schneller über die Muskeln, Faszien oder Gelenkkapsel vermittelt. An diesen Stellen liegen auch bei Arthrosen Entzündungen oder andere Defizite vor.
Arthrose und Ernährung?
Deine Ernährung wirkt sich auf jegliche Bereiche deines Köpers aus. So auch deinen Gelenkstoffwechsel. Eine ungesunde Ernährung begünstigt Entzündungsreaktionen und indirekt auch Arthrosen. Sie ist aber nicht die alleinige Ursache in einem bestimmten Gelenk.
Unpassende Ansätze entsprechender Mythen
Manuelle Therapie
Eine passive Behandlung hat weder Auswirkung auf dein aktives Verhalten, noch verändert es langfristig das betroffene Gewebe.
Medikamente
Schmerzmittel und Entzündungshemmer sind keine Behandlung, sondern lediglich eine Ergänzung für mehr Bewegung.
Belastungs-
vermeidung
Belastungen können reduziert werden, um sie schrittweise zu steigern. Belastungsvermeidung führt dagegen zur Abschwächung.
Operationen
Knorpelglättungen und andere kleine Eingriffe lösen nicht die Ursache und gehen zusätzlich mit einem zusätzlichen Schaden einher.
Wärme/Kälte
Wärme zur Durchblutung der Muskulatur und Kälte zur Entzündungsreduktion sind reine Ergänzungen in einer Therapie.
Nahrungs-
ergänzung
Vereinzelte Nahrungsergänzungsmittel sind keine Hilfe. Lediglich eine insgesamt basische und ausgewogene Ernährung kann unterstützen.