Schmerzteufelskreis konventionelle Therapien

Schmerzteufelskreise entstehen durch konventionelle Therapien - du musst dort ausbrechen

Beschwerdefrei durchs Leben zu gehen wünscht sich wohl jeder, der unter Schmerzen leidet. Doch was ist, wenn du schon etliche Maßnahmen ergriffen hast und sie dir entweder gar nicht oder nur kurzfristig halfen. Auf Dauer treffen dich vielleicht immer wieder die gleichen Beschwerden.

Es geht vielen Menschen so, dass sie in Teufelskreisen festsitzen und kein Ende in Sicht liegt. In jedem Fall bist du darauf aus, eine Lösung zu finden. Und ich kann dich beruhigen, denn oft bist du zwar selbst mit verantwortlich, aber nicht schuldig.

Was sind konventionelle Therapien

Vor ab muss klar gestellt werden, dass es eine festgelegte Definition konventioneller Therapien nicht gibt. Es sollte nicht mit konservativer Therapie (dem Behandeln ohne operativen Eingriff) verwechselt werden.

Unter konventionellen Therapien möchte ich hier alle von der allgemeinen Schulmedizin anerkannten Therapien zusammenfassen, die am Patienten und nicht mit dem Betroffenen angewandt werden.

Es gehören auch Naturheilverfahren dazu, die ausschließlich am Patienten wirken (was etliche sind), doch die Menge an alternativen Therapien ist so groß, dass man sie unmöglich alle unter einen Hut stecken kann.

Was ist ein Schmerzteufelskreis

Oft laufen Leute von Arzt zu Arzt und probieren verschiedene Medikamente oder Therapien aus, aber die Beschwerden verschwinden weder vollständig noch langfristig. Vor allem wenn du..

  • bereits länger mit demselben Problem zu kämpfen hast,
  • immer wieder neue Beschwerden auftreten,
  • du schon einiges selbst versucht hast, ohne Erfolg,

dann hängst du vermutlich in einem Schmerzkreislauf fest.

Wie dein Schmerzteufelskeis entsteht

Der Prozess bezieht sich auf Schmerzen, denen keine direkte Ursache wie ein Sturz oder Unfall zugrunde liegt.

Für dich beginnt zunächst alles mit den ersten Beschwerden. Doch in der Realität ist das natürlich nicht der Anfang. Die Ursache liegt weit davor. Das Problem vor dem Du stehst, ist, dass du nicht mit Sicherheit sagen kannst, woher die Beschwerden kommen. Nun gibt es nur zwei Möglichkeiten:

  1. Du wirst aktiv und suchst Rat
  2. Du bleibt zunächst untätig

Im zweiten Falle wird dich ein gleiches Verhalten selbstverständlich wieder zu den gleichen Ergebnissen führen. In dieser Situation Schmerzen. Im ersten Fall suchen wir in der Regel einen Arzt oder Therapeuten unseres Vertrauens auf. Leider haben diese nur bedingt Zeit und Möglichkeiten, die Ursachen ausfindig zu machen.

An dieser Stelle kommen die konventionellen Therapien zum Einsatz. Diese zielen darauf ab, uns zwar möglicht schnell, aber nicht nachhaltig zu behandeln. Es wird lediglich am Symptom gearbeitet oder am Auslöser des Symptoms, doch die Ursache liegt dahinter.

,,Jegliche Therapie, die nicht als Prävention genutzt werden könnte, ist keine langfristige Lösung"

Am Beispiel von Rückenschmerzen könnte das bedeuten, dass mit Schmerzmitteln, Massagen und Wärme gearbeitet wird. Doch können Schmerzmittel, Massagen und Wärmepolster als vorbeugende Maßnahmen eingesetzt werden? Natürlich nicht. Werden sie daher auch nicht.

Ebenso solltest du dir immer die folgenden Fragen zu einer Maßnahme stellen:

Habe ich Beschwerden, weil ich die Maßnahme nicht vorher ergriffen habe?

Am Beispiel der folgenden drei Therapien:

  • Führt die Nicht-Einnahme von Schmerzmittel zu Schmerzen?
  • Habe ich Schmerzen, weil ich nicht zur Massage gegangen bin?
  • Habe ich Schmerzen, weil ich meinen Rücken nicht regelmäßig gewärmt habe?
Ist die Antwort Nein, dann setzt die Therapie nicht an der Ursache an und stellt somit auch keine langfristige Lösung dar!

Der Unterschied zwischen Symptom, Auslöser und Ursache

Im alltäglichen Gebrauch spricht man nur von Ursache und Wirkung. Und selbst im Alltag sollte uns klar sein, dass oft eine Kette von Ursachen verantwortlich für das ist, was am Ende als Ergebnis herauskommt.

Vor allem im Angesicht körperlicher Beschwerden lassen sich Symptome weiter zurückverfolgen als nur zu Ihrem Auslöser. Daher möchte ich hier die Ursache so weit es geht an den Anfang stellen. Alles dazwischen sind lediglich Folgen der Ursachen.

Ein Schmerz ist ganz offensichtlich ein Symptom. Das, was den Schmerz auslöst, betiteln wir erst mal als Schmerzauslöser. Das kann zum Beispiel eine Verspannung sein. Diesem Schmerzauslöser liegen in der Regel Ursachen zugrunde. Die Verspannung beispielsweise kommt nicht aus dem nichts, daher ist sie auch keine Ursache.

Generell wird leider zu voreilig der Schmerzauslöser als Ursache betrachtet und alleinig behandelt. Doch es ist wichtig sowohl die Auslöser von Schmerzen als auch deren Ursachen zu behandeln, um langfristig beschwerdefrei zu werden.

Warum sind die Therapien dennoch so beliebt?

Tatsache ist trotzdem, dass viele Therapien enorm verbreitet und beliebt sind. Wie kommt das?

Vielen Therapien ist nachgewiesen das Symptom und teilweise auch die Auslöser kurzfristig beheben zu können. Beispielsweise unterdrückt Schmerzmittel für ein paar Stunden das Symptom (Schmerz) und eine Massage kann kurzfristig einen Auslöser (Verspannung) lösen. Auf Dauer werden Beschwerden aber wieder auftreten und der Schaden nimmt zu.

Jede Therapie hat eine berechtigte Funktion, die falsch verstanden werden kann. Kaum eine Therapie ist wirklich dafür entwickelt Ursachen zu beheben. Das können sie auch gar nicht, da diese bei jedem selbst beginnt. Vielmehr sind sie dafür geschaffen Symptome und deren Auslöser anzugehen und sollten auch nur dafür eingesetzt werden. Dieses Missverständnis löse ich für die gängigsten Therapien hier auf.

Warum die Therapien dir nicht helfen können und wofür sie wirklich geschaffen sind.

  • Bettruhe

Bettruhe dient dazu, einen Betroffenen zu schonen, um weitere Schäden zu vermeiden und kann bei Verletzungen Sinn ergeben. Auch nach Überlastungen kann Ruhe manchmal helfen.

Ruhe wird dabei oft fehlverstanden und mit Bewegungsvermeidung gleichgesetzt. Das ist natürlich nicht richtig und besonders bei nicht spezifischen Beschwerden kontraproduktiv, da diese oft durch Bewegungsmangel selbst entstehen.

Ruhe darf nicht zur Schmerzvermeidung oder Inaktivität führen und ist bei Beschwerden ohne direkte Ursache nicht angesagt.

  • Wärme
Wärme erhöht die Durchblutung und entspannt die Muskulatur. Was allerdings kaum jemand erwähnt ist, dass die entspannende Wirkung auf die ,,passiven“ Muskeln der Gefäße selbst wirkt. Diese sind für deren Weitung und Verengung zuständig. Die aktive Rückenmuskulatur, die Bewegung ermöglicht, entspannt nur passiv durch verstärkte Durchblutung.
 
So lindert Wärme kurzfristig Schmerzen und hat durchaus seine Vorteile. Ebenso wie Kälte. Allerdings werden damit dauerhaft weder Verspannungen gelöst noch die Beweglichkeit verbessert, wie es oft propagiert wird. Gegen Beschwerden kann Wärme und auch Kälte daher nur ergänzend eingesetzt werden.
  • Sport

Mancher Sportler und Laie wirft sich selbst oder anderen gerne als Erstes den Ratschlag an den Kopf mehr Sport zu treiben. Sport ist sehr wohl eine gute Sache und gesund, hat aber weniger mit der Bekämpfung von Schmerzen zu tun. Es hängt sehr von der Sportart ab, ob sie etwas Positives gegen bestimmte Beschwerden beiträgt. Falsche Belastungen können nämlich auch das Gegenteil bewirken.

Warum Sport am Beispiel Rückenschmerzen oft nicht zielführend ist hier.

Daher sollte im Allgemeinen zwischen Sport und Bewegung unterschieden werden. Doch natürlich kann der Sport, wenn er die notwendigen Bewegungen liefert, bei vielen Schmerzen positiv wirken. Die richtige Ausübung ist dabei notwendig.

  • Schmerzmittel

Das wohl beliebteste Medikament überhaupt. Aber wozu?

Eigentlich diente Schmerzmittel dazu, dass man besser Schmerzen erträgt. Logisch eigentlich. Schmerzmittel sollen helfen Schmerzen zu unterdrücken, nicht sie loszuwerden. Schon gar nicht sollen sie deren Ursprung behandeln. Daher stellen Schmerzmittel, wenn überhaupt, eine Begleitmaßnahme dar.

Bei Rückenschmerzen beispielsweise ist der eigentliche Sinn von Schmerzmittel, dass man sich mehr bewegen kann. Dann kann und muss mit Bewegung Verspannung gelöst werden und dauerhaft die Beweglichkeit genutzt werden.

  • Hyaluronsäure

Die Hyaluronsäue fungiert ähnlich einem Schmiermittel im Gelenk und verringert so die Reibung. Sie wird für gewöhnlich vom Körper selbst hergestellt und auch wieder abgebaut. Das Hyaluro kann daher auch nicht die Ursache eines Gelenkschadens lösen, sondern wirkt nur kurzfristig.

  • Röntgen, MRT, CT

Bei Verletzungen und Unfällen absolut hilfreich. Bei Alltagsbeschwerden meist überflüssig.

Vor allem Röntgen liefert in seltensten Fällen Aufklärung. Diagnosen aus genauen bildgebenden Verfahren zeigen regelmäßig Probleme, die nichts direkt mit den Beschwerden zu tun haben und verunsichern Betroffene zusätzlich.

Bildgebende Verfahren sind zwar aufschlussreich und in vielen Fällen unerlässlich, aber bei nicht-spezifischen Beschwerden zunächst zeitraubend und nicht notwendig.

  • Massage
Massagen sollen helfen die Muskulatur zu entspannen und zu lockern. Therapeutische Massagen können zur Ergänzung hilfreich sein, aber als alleinige Maßnahme nicht helfen. Verspannungen passiv zu lösen hilft unserem Körper nicht, weil dieser aktiv bewegt wird und selber lernen muss, Verspannungen aufzulösen und nicht entstehen zu lassen.
  • Physiotherapie
Physiotherapie ist nach Unfällen/Verletzungen hilfreich. Vor allem, wenn man sich selber schlecht bewegen kann. Ohne einen Unfall sieht das ganze etwas anders aus. Eine Therapie soll Bewegungseinschränkungen und Schmerzen gezielt lösen. Dabei werden die Schmerzauslöser kurzfristig behandelt, doch an der Ursache kann auch ein Physio selten etwas ändern. Nur du hast Einfluss auf dein Verhalten außerhalb der Sitzung.
 
Zur Ergänzung und Beratung nützlich, aber keine Dauerlösung Beschwerden loszuwerden und vorzubeugen, wenn man selber nicht aktiv wird.
  • Operation

In Extremfällen empfiehlt der Arzt eine Operation. Das passiert immer häufiger, ohne das es nötig wäre. Dabei besonders vorsichtig sein, denn Operationen ergeben bei nicht-spezifischen Beschwerden rein physiologisch keinen Sinn. Der Körper ist danach bestrebt gesund zu sein, ohne das von außen eingegriffen wird.

Bei einem Knieschmerz mit Arthrose beispielsweise die Arthrose zu glätten oder etwas zu spritzen, kann kurzfristig helfen, aber ohne den Umgang mit dem Kniegelenk zu ändern, wird es nur zu einer schlimmeren Arthrose kommen.

Eine Operation bei nicht-spezifischen Beschwerden ändert nichts an deren Ursprung und behandelt nur ein Symptom. Das meiste kann man selbst sehr gut behandeln, deshalb immer eine Zweit- oder Drittmeinug einholen.

Ein Beispiel für einen Schmerzteufelskreislauf den viele durch konventionelle Therapien durchlaufen

Schmerzteufelskreis durch konventionelle Therapien - Du musst dort ausbrechen.

Ursachen angehen

Klar wird, dass uns konventionelle Therapien oft kurzfristig helfen, aber nur begleitende Maßnahmen darstellen können. Wenn wir uns lediglich auf Methoden verlassen, die an uns wirken sollen, ohne dass wir selbst etwas verändern, werden Beschwerden immer wieder auftreten. Solange wir nicht die Ursachen angehen, können Therapeuten und Ärzte uns nur helfen Symptome zu lindern, aber nicht nachhaltig schmerzfrei bekommen.

Die eigentlichen Auslöser der meisten nicht-spezifischen Beschwerden liegen in tiefen Verspannungen und Verklebungen sowie Ansteuerungsproblemen von Muskulatur und deren Faszienstruktur. Ursache dafür sind einseitige Bewegungsmuster und Mangel an mobilisierenden Bewegungen, die jedes Körperteil benötigt. Häufiges Sitzen und Arbeiten vor dem Körper ohne ausgleichende Bewegungen stellen dabei die offensichtlichsten Probleme dar.

Mehr über die Schmerzursachen: von Rücken, Knie, Schulter oder Hüfte.

Es ist ein Muss, sich den notwendigen Bewegungen unseres Körpers zu widmen. So lassen sich auch langjährige Beschwerden einfach beheben und langfristig vorbeugen. Schon wenige Minuten am Tag können die notwendigen Veränderungen bewirken. Dafür musst du dich nicht Therapiekonzept nach dem anderen verschreiben und weder Zeit noch Geld investieren.

Dies ist der einzige und gleichzeitig einfachste Weg, um wirklich langfristig schmerzfrei zu werden und dem Teufelskreis auszubrechen.

Den ersten Schritt, das zu tun, gehst du hier:

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